Ukraine, Russland und Weltordnung: Ich habe immer gern, dann viele Jahre keine Zeit und Muße gehabt in einer immer schneller werdenden Welt. Erst seit dem die imperialistisch-revisionistische Regionalmacht Russland einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine, ihre Staatlichkeit, ihre Geschichte und ihre Kultur, führt, habe ich das Lesen wieder entdeckt. In einem freien Land, wie der Bundesrepublik Deutschland, kann man viele Bücher kaufen. Auch solche, die die russischen Lügen verbreiten, die den westlichen Demokratien und der NATO die Schuld am Krieg geben, die die Ukraine als faschistisch verunglimpfen usw. Ich lese nur Bücher von Autoren, die uns wirklich etwas mitzuteilen haben, Bücher, bei denen man in die Tiefe des finsteren russischen Herrschaftssystems gucken kann und Bücher, die uns viel über die Ukraine sagen - ohne etwas zu beschönigen. Mir fällt durch mein jahrelanges Wissen und Kennen der Ukraine schon leichter, die Dinge zu verstehen. 

 

Begonnen habe ich 2022 mit Prof. Schlögels "Entscheidung in Kiew". Es beleuchtet die Ukraine, ihre Geschichte sehr analytisch, man versteht nach diesem Buch sehr viel über die Ukraine. "Putins Netz" ist sehr wichtig, um das Werden Putins, den KGB und wie das System entstanden ist, zu begreifen. Jedes dieser Bücher beleuchtet wichtige Aspekte für beide Länder, das eine, eine aufstrebende junge Demokratie, die sich dem Westen und der Freiheit zuwendet und Russland, welches seine Vergangenheit zurück will, weil es keine Zukunft hat. 

Vaclav Havel fasziniert mich als "Bürgerpräsident" - ich sage mal, der einzige europäische Präsident, der einen solchen Titel guten Gewissen tragen durfte. Havel, Dissident, Begründer der Charta 77 sitzt jahrelang im Gefängnis der kommunistischen Herrscher. Mit den Rufen "Havel na Hrad" (Havel auf die Burg) trägt ihn sein Volk ins Amt des Präsidenten der Tschechoslowakei. Hier versteht er schnell, dass er sein Land schützen muss, denn in der kollektiven Erinnerung des Volkes ist noch immer die Angst vor Russland, resp. der damaligen Sowjetunion. Es ist auch die Erinnerung an 1938. Er will nicht, dass sein Land noch einmal zum Spielball fremder Mächte wird und er will auch nicht um den Beistand anderer Demokratien bitten müssen, wie 1938 und dann doch verraten werden. Er will, dass die Tschechoslowakei Mitglied in einem Bündnis auf Gegenseitigkeit wird. Geben und Nehmen! So wird Vaclav der Motor der NATO-Osterweiterung, gemeinsam mit dem 1. Präsidenten der 3. polnischen Republik, Lech Walesa und im "Schlepptau" Arpad Göncz, der Präsident von Ungarn. 

 

"Preußen" ist ein hochinteressantes Buch, dass äußerst faktenreich mit dem Mythos vom "Erfinder des Militarismus" aufräumt. Man muss auf die Zeit des Dreißigjährigen Krieges schauen, als die deutschen Lande - nicht zum ersten Mal - Aufmarschgebiet fremder Mächte werden und fremde Heere das Land verwüsten, brandschatzen und das Volk teilweise bestialisch abschlachten. Wenn man verstanden hat, dass der "Große Kurfürst", der am Ende des Krieges die Schweden in der Schlacht bei Fehrbellin vernichtend schlägt (übrigens war die berühmte Mumie aus Kampehl, der Ritter Kahlbutz, zu Lebzeiten Fahnenjunker in diesem Heer), nie wieder will, dass fremde Heere seine Landen verwüsten und verbrennen, dann versteht man, warum Brandenburg, das spätere Preußen wurde, wie es geworden ist.

 

William Jefferson Clinton hat 2004 seine Autobiografie in einem Radiointerview angekündigt. Ich habe noch im Ohr, wie er sagte: "Präsidentenmemoiren sind für gewöhnlich langweilig und selbst beweihräuchernd. Ich hoffe, mein Buch ist anders - nämlich interessant und selbst beweihräuchernd!" Es ist wirklich sehr interessant, weil es das gesamte Leben Bill Clintons, seine Kindheit, die schwere Jugend und jede Entscheidung seiner Präsidentschaft gut beleuchtet. Mit gerade mal um die 30 erobert er im Sturm das Amt des Gouverneurs von Arkansas. Er revolutioniert das Land, macht aber fatale Fehler, die ihn nach 2 Jahren das Amt kosten. Er lernt 2 Jahre lang aus diesen Fehlern, kandidiert erneut und erobert wieder den Posten als Gouverneur. Das bleibt er, bis er Präsident wird. 

 

Polen. Früher haben wir Deutsche über Polen oft verächtlich gesprochen, viele blöde Witze gemacht. Das aber hat das Volk, welches so viele Jahrhunderte immer wieder um seine Freiheit von fremder Herrschaft gerungen hat, nicht verdient. Am Beispiel des Jozef Pilsudski wird - beginnend in seiner Kindheit und Jugend - das Leben eines litauischen Adligen beschrieben, dessen Familie wegen revolutionärer Umtrieben in der Mitte des 19. Jahrhunderts von der Polizei des Zaren verfolgt wurde. Pilsudski, der in zaristischen Gefangenenlagern einsitzt und misshandelt wird, gründet die polnische sozialistische Arbeiterpartei. Aber es ist ein anderer Sozialismus, als der von Marx und Rosa Luxemburg. Sein Sozialismus will keine Weltrevolution sondern einen polnischen Nationalstaat, in dem die Polen frei von Unterdrückung durch den russischen Zaren leben können.  Er gründet 1918 die zweite polnische Republik (die erste Republik war die "Polnisch-Litauische Adelsrepublik"), bestimmt maßgeblich ihre politischen Geschicke und wird oberster Militär. Das Parlament verleiht ihm den Titel "Marschall der Republik". Er ist ein genialer Heerführer. Als die rote Armee das junge Polen 1919 überfällt, schlägt er nach längeren Feldzügen die rote Armee in der Schlacht an der Weichsel bei Warschau so vernichtend, dass sie um einen Friedensvertrag bitten muss. Die Geschichte Polens bis 1939 ist schwierig und wird immer von Machtkämpfen zwischen Nationalisten und Sozialisten erschüttert. Bis zu seinem Tod hält Marschall Pilsudski die Republik aufrecht. Er wurde von den Polen verehrt, obwohl er sehr bescheiden war. Sein Sarkophag steht auf dem Wawel in Krakau bei den polnischen Königen. Pikant ist, dass, obwohl er die Gefahr durch Hitler aufziehen sah und es nichts gab, was beide politisch miteinander verband, hatte Hitler vor Jozef Pilsudski einen großen Respekt. Dieses äußerte sich groteskerweise dergestalt, dass ihm nach dem Überfall Hitler eine SS-Ehrenwache an seinen Sarkophag stellte. 

Wolfgang Schäuble Ich wollte eigentlich nie Biografien lebender oder gerade verstorbener deutscher Politiker lesen. Das Buch wurde sehr stark beworben und so habe ich es gleich nach seinem Tod gekauft und nicht bereut. Schäuble ist eine schillernde Figur in der deutschen Nachkriegspolitik ab Anfang der 1970er Jahre. Sein Werdegang, seine Loyalität zu Helmut Kohl (die er nach Kohls Lügen von den "schwarzen Kofferns" aufkündigt) werden eindrucksvoll beschrieben. Seine ersten parlamentarischen Schritte, wie er sich mit dem großen Herbert Wehner anlegt und zusammengefaltet wird. Das Attentat auf ihn, dass er nur knapp überlebt und wie er sich mit Hilfe seiner Frau und seiner Kinder wieder in das Leben Zurück kämpft und niemals Mitleid haben will. Alle seine schweren Entscheidungen in der Griechenland-Politik, der "schwarzen Null" usw,. werden sehr gut beschrieben. Seine Loyalität zu Angela Merkel über sehr viele Jahre. Die kündigt er auf, als sie sich über die Asylpolitik 2015 komplett entzweien. Seine Vorwürfe an die Bundeskanzlerin, die er niemals öffentlich vorgetragen hat aus Respekt, beleuchten auch den Konflikt an sich. Am Ende habe ich einen enormen Respekt vor dem Wirken dieses Mannes als Politiker gewonnen.

Der Spanische Krieg

Arnold Vieth von Golßenau war kaiserlicher Offizier im 1. Weltkrieg. Als Schriftsteller nennt er sich Ludwig Renn und als die junge spanische Republik bedroht ist, eilt er als Interbrigadist nach Spanien und kämpft als Offizier gegen die Truppen von General Franco und die deutschen und italienischen Faschisten. In dem Buch beschreibt er eindrucksvoll, wie zerrissen die  Verteidiger waren: da kämpften Kommunisten und Sozialisten getrennt von Anarchisten, die eigene Brigaden unterhielten und die Katholiken hatten auch eigene Truppen. Die Verteidiger waren schlecht ausgebildet, vor allem die Spanier selbst und die vielen Sprachen innerhalb einer Armee erschwerten die Kampfführung. Die militärischen Schwierigkeiten verstärkten sich durch die Unfähigkeit von politischem Handeln. So verweigerte der republikanische Ministerpräsident Largo Caballero, ein Gewerkschaftsfunktionär, Spaten und Schaufeln an die Front zu schicken. Caballero sagte, spanische Freiheitskämpfer vergraben sich nicht feige, sondern stürmen dem Feind mit offener Brust entgegen. Auch das alte Befehlswesen der königlichen Armee stammte aus dem frühen 19. Jahrhundert. Da wurden Befehle nicht kurz und präzise formuliert, sondern ausschweifende Schreiben mit umständlichen Anreden sämtlicher Titel und Exzellenzen der Empfänger schwülstig formuliert. Das waren natürlich nicht die Gründe für das Scheitern der Republik, die lagen ´schlicht in der Übermacht der Faschisten, insbesondere nach dem Eingreifen von Hitlers Legion Condor. Und auch durch die "Neutralität" Frankreichs  und Großbritanniens, die auch keine Waffen lieferten bzw. Waffentransporte durch ihr Territorium zuließen und damit der Republik in den Rücken fielen. Ein sehr spannendes Buch von Ludwig Renn.    

 

900 Tage Die Belagerung von Leningrad

Salisbury schreibt das beste Buch überhaupt zu dem schrecklichen Kapitel der Weltkriegsgeschichte. Er beschreibt nicht nur den Überfall Hitlers, sondern auch die politischen und militärische Unfähigkeit Stalins. So befiehlt Stalin nach dem Nichtangriffspakt und der gemeinsamen Schlachtung Polens, dass die gesamte Munition für die schwere Artillerie der Grenzbezirke hunderte Kilometer tief ins Hinterland zu verbringen ist. Er hielt seine Offiziere, die er nach der großen Säuberung noch am Leben gelassen hatte, für so dumm, dass sie durch Beschuss Hitler zu einem Angriff provozieren könnten.  Kommandeure, die sich dem Befehl widersetzten wurden nach Moskau bestellt und - das war ihnen klar - dafür in der Lubianka standrechtlich erschossen. Als die Wehrmacht die Sowjetunion überfiel, traf sie auch deshalb kaum auf Widerstand und konnte so rasant schnell ins Land eindringen. Nur dort, wo Kommandeure die schwere Munition nicht weggeschafft hatten und nicht zur Hinrichtung nach Moskau fuhren, konnte teilweise tagelang nennenswert Widerstand geleistet werden. Stalin hat also eine Mitschuld am tiefen Eindringen der Wehrmacht in die Sowjetunion. Im Buch wird das Grauen beschrieben, welchem die Bewohner Leningrads ausgesetzt waren. Die Hunderttausenden, die vor Hunger in eiskalten Wohnungen starben, die im Winter nicht mehr auf den tiefgefrorenen Friedhöfen begraben werden konnten und bis zum Frühjahr lagen und auch bis hin zum Kannibalismus aus Hunger und Not aber aus dem "gewerblichen Kannibalismus" und schließlich die Befreiung.

 

Ich habe auch meines Vaters Buch "Shukow" gelesen. Es ist eine faszinierende Geschichte eines kleinen Bauernjungen, der sich militärisch hocharbeitet, strategisch und taktisches Können beweist und somit für Stalin zum wichtigsten Armeekommandeur bereits in den 1930er Jahren wird. Shukow rettet im Krieg gegen China Stalin mehrfach den Arsch. Shukow ist der einzige hohe Militärführer, der wegen seiner unglaublichen Fähigkeiten es sich leisten kann, dem "Generalissimus" militärisch oder politisch zu widersprechen, ohne dafür erschossen zu werden. 

 

Tsushima ist ein auf Tatsachen beruhender Roman über den russisch-japanischen Krieg von 1904/1905. Militärische Unfähigkeit, politische Borniertheit und ungezügelte Korruption der zaristischen Elite (bis hin zu den Mitgliedern der Familie Romanow) stürzen Russland in den Krieg mit Japan. In der Seeschlacht bei Tsushima wird die veraltete, ungenügend bewaffnete Flotte des Zaren versenkt und Russland geschlagen.

Gewissen in Aufruhr ist die Geschichte von Oberst Rudolf Petershagen.

 

Petershagen stammt aus einer preußischen Offiziersfamilie und ist politisch praktisch "neutral", wie ein Soldat zu sein hat. In Stalingrad wird er verwundet und kommt nach Hause nach Greifswald. Nach seiner Genesung soll er an der Heimatfront beisitzender Richter an einem Kriegsgericht werden. Es ist bereits Anfang 1945. Stalingrad hat in ihm eine Erschütterung ausgelöst, was sie denn da tun... Als Kriegsrichter ist ihm klar, er muss Todesurteile über Kameraden fällen. Er schafft es zu verhindern, an das Gericht versetzt zu werden, denn er will nicht zum Mörder werden. So wird er Kampfkommandant der "Festung Greifswald", die er bis zum letzten Mann verteidigen soll. Petershagen ist klar, dass er mit ein paar versprengten Einheiten "fußkranker" Wehrmacht, Hitlerjugend und Volkssturm ohne Luftwaffe, ohne Panzer und ohne schwere Artillerie Greifswald maximal 4 Stunden lang verteidigen kann. Der Preis wird eine bis auf die Grundmauern zerstörte Stadt sein und Tausende tote Zivilisten, denn es ziehen auch Flüchtlingstrecks durch Greifswald. Er hat das Beispiel von Anklam vor Augen. Anklam wurde verteidigt und versank in Schutt und Asche. Er fasst mit seiner Frau Angelika den Entschluss, Greifswald der roten Armee kampflos zu übergeben. Dafür sucht er vertrauensvolle Mitverschwörer, die er findet. Nur knapp kann er seiner eigenen standrechtlichen Erschießung durch die SS durch Flucht aus der Kommandantur entgehen. Er organisiert, dass die Truppen "unauffällig" entwaffnet werden, Truppen außerhalb der Stadt lenkt er durch gefälschte Befehle in Richtung Westen weg. Die Kapitulation gelingt 30 Minuten vor dem geplanten Sturm auf die Stadt. Auch die rote Armee erspart dadurch tausenden ihrer Soldaten den Tod und bietet ihm an, nicht in die Kriegsgefangenschaft zu müssen und als freier Mann in Greifswald bleiben zu dürfen. Petershagen lehnt das ab, will keine Sonderbehandlung und begibt sich freiwillig in die Kriegsgefangenschaft. Er kommt in ein "Generalslager" und wird von den anderen Gefangenen als Verräter gebrandmarkt. Nach der Gefangenschaft arbeitet er in zivilen Berufen in Greifswald. Er wird für die großartige Leistung, dass kein einziger Schuss gefallen ist, mit der Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet. Er wird nicht sehr alt, weil ihm Gefängnisaufenthalte in den westlichen Besatzungszonen gesundheitlich sehr ruinieren. Aus Rache für seinen Verrat am Führer wird er in die Westzonen gelockt und wegen angeblicher Agententätigkeit ins Gefängnis geworfen. 

Mein Vater ist Oberst Petershagen ein paar Mal persönlich begegnet. So kam auch 1967 sein Buch mit der Widmung in Vaters Besitz.

Mein Kampf

Dieses Buch, welches aus gutem Grund viele Jahrzehnte verboten war, gelangte 2013 in meine Hände. Es liest sich in der altdeutschen Schrift schwer. Ich habe es vor Jahren angefangen zu lesen und bereits auf den ersten 50 Seiten war ich ständig zwischen "gelangweilt" und entsetzt hin- und her gerissen.  Diese kruden, von Hass und Dumpfheit zersetzten Formulierungen Hitlers. ich werde es sicher eines Tages zu Ende lesen. Auch wenn es viel gute Literatur über dieses grauenhafte Kapitel deutscher Geschichte gibt, muss man es lesen, um noch besser zu verstehen. Bei Putin hat die Welt den gleichen Fehler gemacht. Hätte man ihm besser zugehört und rechtzeitiger entschlossene Konsequenzen gezogen, wäre der Ukraine dieser Vernichtungskrieg erspart geblieben, bin ich sicher. Aber wie bei Hitler hat man es bei Putin nicht wahrhaben wollen, dass das Realität werden kann.

Monologe im Führerhauptquartier

Hitler war ein Langschläfer, stand ungern vor 12.00 oder gar vor 14.00 Uhr auf.  In der "Wolfsschanze" lud er Auserwählte ein, seinen geistigen und politischen Ergüssen in mitternächtlichen "Tischgesprächen" zu lauschen. Bis zu 4 Stunden quatschte er allen ein Vakuum unter den Hut. Zwischen 1941 und 1944 wurden diese Gespräche aufgeschrieben und später zu dem Buch verarbeitet. Man kann sehr gut in eine krude Gedankenwelt einsteigen. Lesenswert. 

Aufstieg und Fall des dritten Reiches

Ein faszinierendes Buch des amerikanischen Journalisten William L. Shirer, der in den 1920ern und 1930ern in Deutschland gearbeitet hat und hautnah alles miterlebt hat und Hitler und vielen Nazi-Größen mehrfach begegnet ist.

 

 

Verratene Grenadiere

Ist das beeindruckende Buch, welches der Pionier-Hauptmann Helmut Welz über seine Erlebnisse in Stalingrad geschrieben hat.

In letzter Stunde

Arno von Lenski ist Sproß einer ostpreußischen armen Landadelsfamilie auf einem Gestüt in Cymochen. Er ist Soldat in der Armee des Kaisers, der Weimarer Republik und in Hitlers Wehrmacht. In Stalingrad kommt er am 2. Februar 1943 in Gefangenschaft und langem Zögern entscheidet er sich 1944 dem NKFD beizutreten und von Hitler abzukehren.

Blinkzeichen am Rügendamm

Hauptmann Hartmut Meyer ist im April 1945 "Kampfkommandant" der Insel Rügen. Zu seinen Aufgaben gehört auch,m beim Herannahen der Roten Armee den Rügendamm zu sprengen. Er hat keine wirklichen Truppen, um irgendetwas auszurichten und unendliche Kolonnen von Flüchtlingen ziehen auch über den Rügendamm. Ihm ist klar, dass er das Leben von tausenden Menschen sinnlos auf seinb Gewissen lädt, wenn er die Führerbefehle ausführt und beschließt, die Insel kampflos zu übergeben. Das Buch beschreibt, wie er auch Wehrmachtseinheiten und SS täuschen und umdirigieren musste, um die Brücke zu erhalten. 

Die Stunde Null

Hitler befiehlt, den Alliierten "verbrannte Erde" zu hinterlassen und jede Stadt, jedes Dorf, jedes Haus ist bis zur letzten Patrone zu verteidigen. Aber viele der Kampfkommandanten wollen im Angesicht der heranrückenden Armeen diese Verbrechen nicht mehr begehen und übergeben ihre Städte den Amerikaner kampflos oder wie im Falle Dresden rettet mutige Zivilcourage das "Blaue Wunder" vor der Sprengung. In vielen Fällen gelingt die Kapitulation, aber nach dem Weiterzug der Amerikaner kommt noch einmal die SS zurück und wo weiße Fahnen wehen, werden Kampfkommandanten standrechtlich erschossen. Oberst Gustav Petri ist Kampfkommandant der malerischen Stadt Wernigerode im Harz und trifft genau diese Entscheidung. Die SS kommt zurück und Oberst Petri wird mit seinen Gehilfen im Wald von Drei-Annen-Hohne am 12. April 1945 erschossen. Die Bürger von Wernigerode bauen dem mutigen Mann ein Denkmal an der Stelle seiner Ermordung. Dieses Buch ist voller solcher beeindruckender kurzen Geschichten.