Mein politisches Engagement beginnt in der DDR Anfang Oktober 1989 in der Gethsemanekirche und bei den Demonstrationen gegen das SED-Regime. (Text folgt)
Mitte Oktober finde ich eines der vielen auf Ormig in schlecht lesbarem Lila-blau kopierten Flugblätter der jungen Sozialdemokratischen Partei in der DDR, die sich Tage zuvor gegründet hatte. In der Kirche hatte ich bereits ihren Geschäftsführer, Ibrahim Böhme erlebt und war von den Ideen eines neuen freiheitlichen Staates mit Demokratie und Bürgerrechten fasziniert. Ich nahm Kontakt auf, es war die Familie des Töpfermeisters Christian Richter in Niederschönhausen auf. Sein Sohn Oliver nahm mich nach einem ausführlichen Gespräch in die Partei auf. Im Oktober gründeten wir, etwa 25 Menschen, auf dem Teppich im Wohnzimmer der Richters sitzend, den "Bezirksverband Pankow der SDP". Selbstverständlich war ich auch bei der ersten offiziell genehmigten Demonstration und Kundgebung am 4. November 1989 dabei und am folgenden Tag, als wir, ich weiß nicht mehr, vielleicht um die 150 Menschen, in der Sophienkirche in Berlin (Sophienstraße) den Bezirksverband Berlin gründeten.