Ich kann nicht stricken, nicht häkeln oder knüpfen, aber ein bisschen mit Peddigrohr flechten kann ich. Das habe ich in einer Reha-Klinik 2021 gelernt. Flechten ist ein schönes Hobby, bei dem man sehr konzentriert sein muss. Genau darum ging es mir. Und wenn man sich mal verflochten hat, was durchaus vorkommt, muss man einfach ganz in Ruhe die Schritte rückwärts abwickeln, bis man zum Fehler kommt und dann weiter vorwärts arbeiten. 

Zopfrand
Für Körbchen und Tabletts gibt es sehr viele einfache oder auch schwierigere und schöne Ränder. Ich habe in der Reha lediglich den Zopfrand gelernt. Das ist der schwierigste Rand überhaupt. Er sieht auch am schönsten aus. Aber man kann sich gerade am Ende ganz schnell "verflechten". Ich bin kein Profi, ich mache das nur ab und zu als Geschenk für Freunde oder in der Familie. Guckt euch selber das Fotoalbum an, was ich alles schon so geflochten habe.

Das ist die erste Flechtübung gewesen. Ein Set für meine Freundin

Ein Tablett für meine Schwägerin

Zu Weihnachten 2021 habe ich für meine damals 86jährige Mutter dieses Tablett mit Henkel geflochten. Da kann sie ihre Kaffeetasse und einen Kuchenteller für sich raufstellen und am Henkel von der Küche ins Wohnzimmer tragen und hat die andere Hand für den Krückstock frei. Weil das viel Arbeit macht, musste sie mir damals versprechen, mindestens noch 3 oder 4 Jahre zu leben, damit ich es nicht umsonst geflochten habe. Hatte sie versprochen und jetzt - im November 2025 lebt sie noch.

Hier habe ich für eine gute Freundin ein Tablett mit Tragegriff und ein Brotkorb für die ganze Familie gemacht

Körbchen mit dem berühmten Zopfrand. Das Wässern ist eine Kunst. Peddigrohr darf nicht zu lange im Wasser sein, sonst wird es grau und sieht nicht mehr schön aus. Sind die Staken aber nicht richtig getränkt, können sie auch brechen und dann hat man eine aufwendige Reparaturarbeit. Ist eben Fingerspitzengefühl und viel Konzentration.

Das war ein Tablett zu einem 80. Geburtstag und ein Körbchen für Bonbons auf einem Schreibtisch. Ich verwende 2,2 mm dickes Peddigrohr, welches auf Rollen gewickelt ist und für die Staken 2,8 mm (das sind die an der Wand hängenden Bündel). Die Perlen usw. kann man vkaufen und einbauen, wie man will.  Man braucht eine gute Ahle, einen sehr scharfen Seitenschneider, einen selbstgebastelten Aufsatz für die Wässerung im Waschbecken (damit nur die Stakenenden nass werden und nicht der Sperrholzboden). Ist das Kunstwerk fertig und einen Tag durchgetrocknet wird es mit einem speziellen lebensmittelechten Lack und einem kleinen Tuschpinsel lackiert. Das schützt vor Verschmutzung und man kann das Körbchen feucht abwischen.